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Enerige & Management > Wasserstoff - „Energieregion Staßfurt“ geht in die Umsetzung
Quelle: Shutterstock / Audio und werbung
WASSERSTOFF:
„Energieregion Staßfurt“ geht in die Umsetzung
Bei Staßfurt in Sachsen-Anhalt ist ein Projekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff an den Start gegangen.
 
Im Salzlandkreis soll grüner Wasserstoff in den kommenden Jahren zur Dekarbonisierung des regionalen Bus- und Entsorgungsverkehrs sowie des überregionalen Schwerlastverkehrs zum Einsatz kommen. Ein Konsortium aus mehreren Energieunternehmen baut bei Staßfurt einen neuen Windpark mit einer Gesamtleistung von 30 MW. Er ist für die Stromversorgung eines Elektrolyseurs vorgesehen. Am 28. Mai waren Armin Willingmann, Energieminister von Sachsen-Anhalt, Landrat Markus Bauer sowie Vertretern der beteiligten Unternehmen zum offiziellen Start des Projekts „Energieregion Staßfurt“ zusammengekommen.

„Die Energieregion Staßfurt zählt zu den Leuchtturmprojekten beim Aufbau der klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt,“ erklärte Willingmann. Das Vorhaben stelle unter Beweis, welche Entwicklungspotenziale auch im eher ländlich geprägten Raum vorhanden seien. Zugleich kündigte er an, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft seitens des Energieministeriums weiter konsequent voranzutreiben. Bis 2045 könnten in dieser Zukunftsbranche allein in Sachsen-Anhalt mehr als 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, schätzt der Minister. „Hierfür gilt es, jetzt die Weichen zu stellen. Die Energieregion Staßfurt zählt hierbei zu den Vorreitern.“

Tankstelle und Wärmenetz als Abnehmer

Das Unternehmenskonsortium, das die „Energieregion Staßfurt“ umsetzen will, besteht aus dem Mannheimer Energieunternehmen MVV mit den Töchtern Juwi und MVV Umwelt, der Stadtwerke Staßfurt GmbH und der Energie Mittelsachsen GmbH. Zunächst soll bis August das Umspannwerk für den Windpark entstehen. Im Spätherbst 2024 möchte Juwi in Förderstedt mit dem Bau von fünf Windenergieanlagen der 6-MW-Klasse beginnen. Bis September 2025 sollen sie sukzessive in Betrieb gehen. Der Elektrolyseur, der zunächst mit einer Leistung von 1 MW arbeiten wird, soll künftig rund 130 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren.

Die Planung sieht vor, dass der grüne Wasserstoff über eine umgewidmete Erdgasleitung ins knapp 2,5 Kilometer entfernte Brumby transportiert wird, wo an der Autobahn A14 eine öffentliche Wasserstofftankstelle entstehen soll. Ein Teil des Wasserstoffs soll außerdem ins Erdgasnetz der Energie Mittelsachsen eingespeist werden und damit der Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien dienen.

„Das Projekt ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Region zwischen Magdeburg und Halle, zu der wir uns nicht zuletzt mit der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 bekannt haben“, erklärte Landrat Markus Bauer. Juwi-CEO Carsten Bovenschen: „Es ist ein wichtiges Signal, dass wir mit diesem Zukunftsprojekt jetzt in die Umsetzungsphase gehen. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren eine Reihe weiterer sektorübergreifender Projekte umsetzen werden.“
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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